Einblick – Ausblick – Überblick
Mit »Meinen Sie Zürich zum Beispiel sei eine tiefere Stadt, wo man Wunder und Weihen immer als Inhalt hat?« stellt Gottfried Benn im Gedicht »Reisen« (1950) die doppelte Identität des Ortes und des Subjekts in Frage, wie schon Heinrich Heine in seinen »Reise-Bildern« von 1826. Die Literatur hatte seit dem 18. Jahrhundert diese Koppelung behauptet und entsprechend umgesetzt. So etwa der Schweiz- und Zürich-Reisende Goethe in seiner »Italienischen Reise« (1786/1788), die aufgrund von Fremderfahrung zur Selbsterfahrung führt und damit zur Identitätsfindung im Sinne einer Neu- oder Wiedergeburt. Weiterlesen „Reise-Bilder. Notizen zu literarischen Reise-Bildern, fiktionalen Identitäten, und realen Erfahrungen“