1974/2020 – Was kann man mit einer Postkarte tun? Und: Warum?

»1974 waren die Vereinigten Staaten von Amerika in der Krise.« Mit diesem Satz beginnt David Levi Strauss seinen Essay „Für den Fall, dass in der Zukunft etwas anderes kommt: Joseph Beuys und der 11. September“ (2012, S.503). Es scheint, als ließe sich nicht nur die Jahreszahl in diesem Einführungssatz ständig aktualisieren, sondern auch das Subjekt beliebig variieren. Die Welt, wir alle, befinden uns in einer andauernden Krise. Krise ist (auch) 2020 der Normalzustand.

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Ausgetretene Pfade? Audio-visuelle Anweisungen und bewusste Zuwiderhandlungen

Schließen Sie bitte die Augen! Ich warte so lange auf Sie. Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen. Obwohl man intuitiv annehmen möchte, dass das Medium Text ein solches Vorgehen nicht begünstige, wartet Text tatsächlich, bis er weitergelesen und dadurch aktualisiert wird. Weder verpassen Sie etwas, noch drängt er sich auf, während Sie die Augen geschlossen haben und – was eigentlich tun? Achten Sie mehr auf ihre übrigen Sinne? Was hören Sie? In welchem Zusammenhang steht der Moment, in dem Sie diese Frage lesen, zu der Zeit, die Sie die Augen geschlossen halten? Haben Sie darüber nachgedacht, warum Sie die Augen schließen sollten? Haben Sie es überhaupt getan? Für wie lange?

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Digital Curating: »I like America and America likes me«

Seit Beginn 2019 ist die Universität Paderborn eine Kooperation mit der California State University Stanislaus eingegangen. Nur wenige Fächer können Austauschstudierende entsenden und bereits in diesem Wintersemester wird die erste Studentin des Faches Kunst dieses Angebot nutzen. Beide Universitäten möchten diese Kooperation ausbauen. Ein erster Schritt, den die jeweiligen Fächer Kunst gehen möchten, ist, gemeinsam oder füreinander Ausstellungen im jeweils anderen Land zu ermöglichen. Dies stellt unmittelbar Fragen nach Organisation, Logistik und Finanzierung.

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Vorwort: Nach Zürich. Kunstvermittlung als Reise zur Kunst

Zunächst war es eine Perspektive: »Nach Zürich!« Die vierte Ausgabe der Zeitschrift »Impulse« widmet sich unterschiedlichen Kunst-Vermittlungsmodellen, die im Zu­sammenhang mit den Projektseminaren von Prof. Dr. Sabiene Autsch und Tim Pickartz im Sommersemester 2016 an der Universität Paderborn entstanden sind. Feld, Labor und Ausgangspunkt hierfür sollte die von Chris­tian Jankowski kuratierte Manifesta 11 un­ter dem Motto »What People Do for Money: Some Joint Ventures« sein. »Nach Zürich!« war also mehr: eine Reise zur Kunst. Weiterlesen „Vorwort: Nach Zürich. Kunstvermittlung als Reise zur Kunst“

Ich bin kein Maler! Kollaboration als gemeinsames Basteln an einem assoziativen Gerüst

Wenn X-T Kriszta Nagy von sich behauptet, sie sei eine zeitgenössische Malerin, entspricht dies – sofern man einen erweiterten Malereibegriff voraussetzt, der unter anderem Performance und Fotografie einschließt – der Wahrheit. Das Selbstportrait neben dieser Aussage fungiert allerdings nicht als Porträt des Berufstandes der Malerin wie etwa »Malerin (Marta Hegemann)« (ca. 1925) von August Sander, sondern erinnert in seiner Makellosigkeit und flachen Erotik an Werbefotografien austauschbarer Modelle. X-T Kriszta Nagy bietet sich als Ware an. Ihr Körper erscheint als Einschreibfläche für Erwartungen an sie als Malerin und Mensch. Weiterlesen „Ich bin kein Maler! Kollaboration als gemeinsames Basteln an einem assoziativen Gerüst“